Berge & Natur
„Weil sie da sind“, antwortete Reinhold Messner einmal auf die Frage, warum er auf die höchsten Berge der Welt klettere. Und nach diesem Motto schreibe ich über Berge – freilich nur über solche, die ohne Seil und Haken zu schaffen sind! Für das REISEN-Magazin (siehe „Reisereportagen/Zeitschriften“) verfasse ich regelmäßig Wandertipps. Auch in meinen „111 Orte“-Reiseführern gibt’s viel Alpines zu entdecken, von Gerlinde Kaltenbrunners 8000er-Welt (111 Orte Oberösterreich) bis zum Steinblock, den Chinas Ausnahmekünstler Ai Weiwei aus seiner Heimat auf den Dachstein bringen ließ (111 Orte Salzkammergut). Oft bin ich im Wienerwald (siehe „Reiseführer“) und in Österreichs Nationalparks – von den Hohen Tauern bis zu den Donau-Auen – unterwegs. Und ab und zu geht’s bis ans Ende der Welt, nach Australien oder Neuseeland.
Beitrag für Alpenvereinsjahrbuch 2012
Leseprobe
„ … An Weihnachten 1912 – Hochsommer in der südlichen Hemisphäre – empfing „Waldheim“ seine ersten Gäste. Mit nur zwei Schlafräumen und grob gezimmerten Möbeln lag das erste Quartier am Cradle Mountain wohl unter dem Standard damaliger Alpenvereinshütten, doch was an Komfortfehlte, machte das Naturell des Gastgebers mehr als wett. Am Esstisch stärkten sich die Besucher zunächst mit Känguruschwanz-Suppe und Wombat-Gulasch. Bei einer Tasse Kaffee, vom Hüttenwirtpersönlich geröstet und gemahlen, ging es dann zum gemütlichen Teil über, erinnerten sich Besucher noch viele Jahre später. Halbe Nächtelang unterhielt Weindorfer seine Tischrunden mit Kärntner Liedern und gab mit Witz, schalkhaft blitzenden Augen sowie seinem markanten Akzent Geschichten zum Besten, die vom Wien der Jahrhundertwende bis zu seinem persönlichen Bergparadies reichten. „This is Waldheim, where there is no time and nothing matters“. Dieser Leitspruch, zu lesen auf einem Schild in der Lodge, brachte die Atmosphäre von Waldheim treffendauf den Punkt. Als Krönung führte Weindorfer die Bushwalker – so heißen Wanderer in Australien – schließlich auf den Cradle Mountain, um sie an der spirituellen Erfahrung teilhaben zu lassen, die er selbst dort verspürt hatte …“
Auswahl Berg- und Naturmagazine
Reportage für Tours-Magazin
Leseprobe
„ …. Ein Tag Tongariro Crossing, drei Tage Routeburn, zehn Tage Stewart Island. Der Northwest Circuit auf der Insel im äußersten Süden Neuseelands gilt als ultimative Herausforderung für alle Neuseeland-Tramper. Dass es ein „Walk on the Wild Side“ werden würde, ahne ich schon im DOC-Hauptquartier. Eine Park Rangerin fühlt mir auf den Zahn, ob ich auch die für den mit 125 Kilometer längsten Wanderweg Neuseelands notwendige „tramping experience“ mitbringe und ob ich wirklich alleine losziehen will. Spontan gehe ich mit zwei Japanern, die auch Respekt bekommen haben, eine lose Wander-Gemeinschaft ein. Die Zivilisation beginnt und endet in Halfmoon Bay, dem einzigen Ort der Insel. Der Rest ist Wildnis, die nichts mehr erfordert als gute Organisation. Schon auf dem Festland habe ich mich mit Instant-Nudeln, Reisgerichten und Müsli eingedeckt, für die man im einzigen Laden der Insel einen kräftigen Aufschlag zahlt. Das Zelt habe ich zurückgelassen, um das Gewicht meines Rucksacks in Grenzen zu halten …“