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Rheinischer Merkur, Großglockner

„Als der Asphalt in die Alpen kam“

75 Jahre Großglockner-Hochalpenstraße

Erschienen in Rheinischer Merkur, Ausgabe 30, 2010

Leseprobe

„Der Wind trägt ein Brummen heran, das erst ab- und dann wieder anschwillt. Und dann biegt der Pulk von Harley-Davidson-Maschinen auf die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe ein. Zehn, zwanzig und noch mehr chromblitzende Bikes zwängen sich in die Parklücken am „Drive-in-Gletscher“. Abgesattelt, aufgeblickt. Das Panorama: gewaltig. Gegenüber spießt der3798 Meter hohe Großglockner ein Lochin den Himmel. Rasch dahinjagende Wolkenlegen tiefe Schatten auf den Pasterze-Gletscher 1500 Meter unter der Gipfelzacke. Ein perfekter Glockner-Tag. NebenHunderten anderen Besuchern werden auch die Biker Erinnerungsfotos schießen ,im Mega-Souvenirladen einen Trachtenhut oder ein Plüsch-Murmeltier erstehen, Snacks mit fettem Hochgebirgszuschlag verspeisen und mit den Resten die feisten Murmeltiere füttern. …

…. Das ist das klassische Programmauf der Großglockner-Hochalpenstraße.75 Jahre ist die Paradestraße der Alpenjetzt alt und erwartet im Sommer ihren 60-millionsten Besucher. Mit 27 Kehren schlängelt sich die 48 Kilometer langeStrecke mitten durch den Nationalpark Hohe Tauern, das größte Naturschutzgebiet Mitteleuropas. Lärm und Benzingestank gegen Naturschutz – wie das wohl zusammenpasst? Ganz einfach: Die Autonarren waren lange vorher da … „