Supplement zum Deutschen Ärzteblatt, Borneo
Auch Leben im Dschungel will gelernt sein
Zu Besuch in einem Orang Utan-Auffangzentrum auf der Insel Borneo
Erschienen in REISE-Magazin, Supplement zum Deutschen Ärzteblatt, Ausgabe 41/2008
Leseprobe
„Mogli ist erst zwei Jahre alt, tumt aber schon wie Tarzan. Mit rechts zieht er sich an einem Ast empor, mit links schnappt er sich eine Liane und beginnt, den Salto mortale zu üben. Dazu schürzt Mogli die Lippen, als wolle er sagen: Schaut mir zu, Leute! Viele schauen ihm zu, und das jeden Tag. Denn Mogli ist ein seltenes Showtalent. Wie sein Namenspatron aus dem ,,Dschungelbuch“. Aber während der Mogli des britischen Autors Rudyard Kipling ein Menschenkind ist, das bei den wilden Tieren aufwächst, ist der Mogli mit der Punkfrisur ein Orang-Utan-Waisenkind und wächst bei Menschen im Dschungel von Borneo auf.
Verrückte Welt: Menschenaffen, die von Menschen lernen müssen, Affen zu sein. Hinter solchen Schicksalen steckt in der Regel ein Kriminalfall. Ein Holzfäller, der sich mit dem Verkauf eines Orang-Utan-Babys ein Extraeinkommen verschafft. Ein Wilderer, der für viel Geld ein exotisches Haustier an reiche Angeber verhökert …“